Kurze Historie
Es wird vermutet, dass Bettwanzen und die anderen Arten der Gattung Cimex ursprünglich aus Asien oder dem mittleren Osten stammen. Wahrscheinlich sind sie bereits in der Steinzeit auf den Menschen übergangen, als dieser noch in Höhlen wohnte, in denen gleichzeitig Fledermäuse ihre Heimstatt hatten. Die weltweite Verbreitung erfolgte allerdings erst, als Menschen anfingen, in Häusern zu wohnen, in denen hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für die Quälgeister herrschen.
Möglich wurde das auch erst mit der Schifffahrt zwischen den Kontinenten, ob nun mit friedlicher oder kriegerischer Absicht. So ist die Bettwanze bereits seit dem Altertum, also noch vor dem Beginn des Mittelalters, im Mittelmeerraum bekannt. Nach Zentraleuropa gelangten die Insekten etwa im 17. Jahrhundert. Es gibt zahlreiche Histörchen, die sich mit Bettwanzen befassen. So stellte zum Beispiel 1834 die Frau des renommierten schottischen Historikers und Essayisten Thomas Carlyle, Jane Welsh Carlyle, fest, dass ihr frisch bezogenes Londoner Haus das einzige in ihrem Bekanntenkreis sei, das keine Bettwanzen aufweist.
So verbreiten sich Bettwanzen heute
Da Bettwanzen nicht aus eigener Kraft größere Strecken zurücklegen können, sind sie auch heute noch auf den Menschen als Transporteur angewiesen. Wer im Urlaub oder auf sonstigen Reisen in einer mit Bettwanzen befallenen Unterkunft nächtigt, kann leicht einige der Tiere in seinem Gepäck als Souvenir mit nach Hause bringen. Bettwanzen haben eine Lebensdauer zwischen 6 und 12 Monaten. Ein Weibchen legt in dieser Zeit im Schnitt 200 Eier. Es sind aber auch Exemplare beobachtet worden, die über 500 Eier gelegt haben. Daher kann aus einigen wenigen Tieren innerhalb kurzer Zeit eine größere Kolonie dieser Blutsauger erwachsen. Zumal es nach der Einschleppung einige Zeit dauert, bis man durch eine ungewöhnlich hohe Anzahl an nächtlichen Bissen auf die Idee kommt, man könnte Bettwanzen im Haus haben.
Vorbeugung gegen das Einschleppen von Bettwanzen
Die Vorbeugung vor einer solchen Einschleppung von Bettwanzen ist schwierig. Hin und wieder wird empfohlen, sein Gepäck vor und nach der Reise mit Insektenspray einzusprühen. Das mag funktionieren. Aber bei den Sprays handelt es sich um chemische Gifte. Wenn sich diese in der Kleidung befinden, kann das beim Träger zu allergischen oder anderen Krankheitsreaktionen führen. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen. Man sollte aber bei Bezug seines Feriendomizils akribisch nach eventuellen Spuren von Bettwanzen suchen. Das sind vor allem die Kotreste in Form von kleinen schwarzen Punkten und die sogenannten Nymphenhäutchen, abgestoßene Panzerreste aus der Entwicklungsphase vom Schlüpfen bis zum erwachsenen Tier. Ein Blick hinter Bilder und in Möbel- sowie Fußbodenritzen ist ebenfalls anzuraten. Sind Spuren zu finden, sollten Sie auf einem anderen Zimmer bestehen.
Doch selbst wenn keine Spuren vorhanden sind, gilt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Stellen Sie Ihr Gepäck niemals für längere Zeit auf Bett oder Fußboden ab und halten Sie es geschlossen. Lassen Sie keine Kleidung offen herumliegen. Getragene Sachen am besten in einem Plastikbeutel in Koffer oder Tasche aufbewahren. Es besteht die Vermutung, dass sich Bettwanzen eher in getragener als in frischer Kleidung einnisten.
Nach der Rückkehr sollten Sie alle Kleidungsstücke und sonstige Textilien (Hand- und Badetücher, Waschlappen, Bettwäsche und Decken) mit mindestens 60 °C in der Waschmaschine waschen. Das gilt auch für Stücke, die Sie im Urlaub nicht benutzt oder getragen haben. Textilien, die diese Temperatur nicht vertragen, können Sie auch für ca. 1 1/2 Tage im Tiefkühlschrank einfrieren. Die genannten Temperaturen sind tödlich für die Bettwanzen und ihre Eier. Zur Sicherheit können Sie leere Koffer und Taschen innen und außen mit Insektenspray behandeln und anschließend gründlich auslüften. So können Sie recht sicher sein, dass Sie nicht aus Versehen Bettwanzen von Ihrem Urlaub eingeschleppt haben.
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